Eine sehr liebe Kollegin mit der ich mich immer wieder über Erfahrungen austausche, kam zu mir, mit der Bitte ihren Sohn und das Problem aufzustellen.
Ihr Sohn hatte vor 15 Jahren das Studium abgebrochen und kommt seit dem nicht in seine Kraft, er lebt völlig abhängig von seiner Mutter, die er bekämpft und alles boykottiert was sie ihm an Ratschlägen gibt, auch die Therapeuten, die sie ihm empfiehlt, lehnt er ab mit den Worten: das ist alles nicht wissenschaftlich belegt z. b. Aufstellungsarbeit u.s.w.
Wir haben bei der Mutter schon ihre Herkunft und den Zwilling angeschaut, auch ihre Ehe mit dem Vater des Sohnes wurde schon bearbeitet. Auf ihren Wunsch stellte ich, das Problem mit ihrem Sohn und um was es wirklich geht auf.
Die Stellvertreterin des Problems, stellte sie direkt neben sie, so als sei es ein Teil von ihr und ihre beiden Selbstanteile standen bei ihrem Sohn. Das um was es wirklich geht, stand auch in ihrem Seelenraum, als sei es auch ein Teil von ihr. Dieses Bild zeigte sehr deutlich, was der Hintergrund war.
Die Klientin lies sich scheiden als ihr Sohn 13Jahre alt war und lernte einen neuen Mann kennen in den sie sich verliebte, der aber nur sie und nicht ihren Sohn akzeptierte, es gab immer wieder Konkurrenzkämpfe zwischen ihrem neuen Partner und ihrem Sohn, das Problem begleitete ihre Partnerschaft über 20 Jahre, dieses Jahr im Frühling verstarb ihr Partner, doch das Problem blieb und auch ihr verstorbener Partner war wie ein Teil in ihrem Seelenraum. Ihre eigenen Selbstanteile hatten dadurch keinen Platz und blieben bei ihrem Sohn( der sie dadurch auch manipulieren kann).
Die Klientin war noch nicht bereit, da auszusteigen und ich stoppte die Aufstellung an dieser Stelle. Meines Erachtens brauchte es noch Zeit oder Bewusstwerdung um sich von diesem Problem zu verabschieden, das sie über so viele Jahre begleitet hatte.
Durch den Abbruch konnte diese Klientin erkennen, das sie das Problem brauchte, denn es wäre gefährdend gewesen, ihr eigenes Selbst zu zeigen, sie machte das Problem ihres Partners zu ihrem um mit ihm verbunden zu bleiben. Sie arbeitete mit mir in Einzelsitzungen weiter um ihren verstorbenen Partner zu verabschieden und mit ihm auch das Problem mit ihrem Sohn zu beenden. Sie hat gelernt sich abzugrenzen und das ein *NEIN* nur gesund ist. Es geht ihr sehr gut dabei, auch wenn es ihrem Sohn manchmal nicht gut geht, sie hat gelernt ihren Sohn mit seinem Schicksal ( ein Teil davon kommt durch sie) loszulassen, im Vertrauen darauf, das er nicht daran zerbrechen wird.Es braucht noch Zeit bis er sich finden kann, und die lässt sie ihm auch.
Wie man an diesem Beispiel erkennen kann braucht es die Erkenntnis, das es ein klares Abgrenzen vom anderen braucht, um sein eigenes Boot in Betrieb zu nehmen, und das Problem keinen Raum mehr hat.
Es ist immer wieder beeindruckend zu sehen, was diese Methode bewirken kann.
Es grüsst euch herzlich Brigitte