Mit einfachen Bildern verdeutlicht hier der türkische Dichter und Freiheitskämpfer Nazim Hikmet wie es sich anfühlt, wenn wir unsere beiden Grundbedürfnisse mit einander verbinden: das nach Freiheit und das nach Verbundenheit. Wenn wir diese Worte auf uns wirken lassen, spüren wir, wie wir uns aufrichten, wir spüren unsere eigene Würde – und haben Achtung für die Würde der anderen.
DAS IST AUTONOMIE!

Ist es nicht das, was wir alle uns zutiefst wünschen?
Und warum gelingt das nur so wenigen Menschen?
Wir alle beginnen unser Leben in einer extremen SYMBIOSE, im fremden Raum, klein, hilflos und angewiesen auf die Mutter. Wir alle haben die Chance, unseren eigenen Raum zu entdecken und in Besitz zu nehmen: autonom zu werden. Dazu treibt uns ein Grundbedürfnis nach Autonomie an, in einem langen Prozess, der mit der Geburt beginnt und über das erste „nein!“, über Trotzphase und Pubertät, ein ganzes Leben lang anhält, inklusive „midlife-krise“, und Sinnkrisen bis ins höchste Alter! Unsere Bezugspersonen und später unsere Umgebung - Familie, Schule, Gesellschaft, Arbeit, Militär - unterstützen in der Regel nicht unsere Autonomie-Bewegungen, sondern reagieren mit ängstlichem Rückzug oder mit Ablehnung. Das löst exis- tentielle Ängste aus, die ihrerseits den Autonomie-Prozess hemmen oder blockieren. Gespeichert in Form eines unbewußten Autonomie-Verbotes, bewirken sie, dass die Betroffenen im „Symbiosemodus“ hängen bleiben, statt in den „Autonomie- Modus“ überzusteigen.

Dies Forum ist für die, die es gewagt haben, sich diesen Ängsten zu stellen, und das verinnerlichte Autonomieverbot zu überschreiten. So können sie ihren eigenen Raum in Besitz nehmen, können immer mehr authentisch, immer mehr sie selber sein. Hier ist Platz für Berichte über die dramatischen, aber auch über die skurrilen und bizarren Aspekte der Symbiose und der Befreiung zur Autonomie!

Ich freue mich mit euch über euren Mut!
Ero Langlotz